Mittwoch, 19. August 2009

"Gartendenkmal schützen"

Klaus Verstrepen
"Gartendenkmal schützen"
Stellungnahme der "Freunde des Treptower Parks" und der Initiativen "Bürgerkommitee Plänterwald", unterstützt durch die "Kungerinitiative"


Am 18.05.2009 hat die Fraktion die Linke den Antrag VI/1110 zum Schutz des Gartendenkmal Treptower Park eingereicht.
Als Bürgerinnen und Bürger des Bezirkes Treptow-Köpenick, als "Freunde des Treptower Parks" und des "Bürgerkomitees Plänterwald", unterstützen wir diesen Antrag weitestgehend.
Der Treptower Park ist als geschütztes Gartendenkmal im Sinne des Grünanlagengesetzes mehr als nur eine weitere Grünfläche innerhalb des Bezirkes Treptow-Köpenick und verlangt deshalb auch gesonderte Aufmerksamkeit.
Jährlich finden im Park die „Treptower Festtage“ mit bis zu 80 000 Besuchern statt. Während das ebenfalls jährlich stattfindende „Hafenfest“ weitestgehend den Randbereich des Hafens der Stern & Kreis Flotte nutzt, werden die „Treptower Festtage“ mitten im Park abgehalten.
Hierdurch kommt es jährlich zu großen Schäden am Park, von denen dieser sich nicht erholen kann. Beispielsweise sind im Bereich des Aufbaus der großen Bühne Veränderungen der Vegetation zu sehen, die eine Verdichtung des Bodens anzeigen. Bekannt ist auch, dass größere Fahrzeuge, als die zulässigen 7,5 t LKW den Park für die Auf- und Abbauarbeiten befahren, was insbesondere den Wegebelag im Park schädigt.
Ein weiters Ärgernis sind die große Mengen von Betrunken, die ab den Abendstunden durch den wenig beleuchteten und ungesicherten Park streunen. In den letzten Jahren wurden immer wieder Fälle von Vandalismus beobachtet. In diesem Jahr gab es ein bescheidenes ‚Sicherheitskonzept’ um wenigsten die Wohnanlagen und das Figurentheater im Park zu schützen. Insgesamt war die Sicherheitslage in diesem Jahr nicht so dramatisch, was der schlechten Wetterlage und den dadurch fehlenden Besuchern zu schulden ist. Wer die personelle Besetzung bei Ordnungsamt und Polizei kennt, weiß auch, dass ein so großes Areal nicht zufrieden stellend gesichert werden kann.
Wenn der Bezirk auch nicht Ausrichter der „Treptower Festtage“ ist, so ist er doch Initiator des Festes und steht in der besonderen Verantwortung für den Lärm, die Verschmutzung und den Beschädigungen die durch das Fest entstehen. Unverständlicherweise wird „viel“ Geld für die Pflege und den Erhalt des Gartendenkmals ausgegeben um dann den Park der Zerstörung dieser Bemühen zu übergeben. Letztendlich belastet dies die Bezirkskasse, von dem Imageverslust für den Bezirk Treptow-Köpenick durch die Niveaulosigkeit der „Festtage“ ganz zu schweigen. Somit schaden die „Festtage“ auch dem Tourismus im Bezirk, da sie keine positives ‚Aushängeschild’ für Treptow-Köpenick darstellen. Ganz zu Schweigen von den örtlichen Gewerbetreibenden und Kulturschaffenden, die sich wegen der Niveaulosigkeit, von den „Festtagen“ fernhalten.
Das Fest ist deshalb auch nicht kostenneutral, wie immer wieder vom Bezirk angegeben. Bei der Berechnung fehlen die Folgekosten für die Beseitigung der langfristigen Schäden, die der Bezirk alleine trägt.
Die Bürgerinitiative ‚Freunde des Treptower Parks’ glaubt, dass durch eine gemeinsame Anstrengung bezirklicher Seits zusammen mit den Bürgerinitiativen, Verbänden, Schulen und Vereinen ein verträglicheres und niveauvolleres Fest an anderer Stelle möglich ist. Auch die Bürgermeisterin Frau Schöttler steht allen Varianten gegenüber offen.
Da die Verträge mit dem derzeitigen Ausrichter der „Treptower Festtage“ in diesem Jahr auslaufen, sehen wir den richtigen Zeitpunkt für Veränderungen gekommen. Es ist auch nicht erklärlich, warum das Fest weiterhin im Park stattfindet, wenn im nächsten Jahr für viel Geld die Sanierung der Platanenalle beginnt. Die einzige Lösung kann nur die Verlegung der ‚Treptower Festtage’, raus aus dem Park, sein.

Berlin 18.08.2009

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